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50% we­ni­ger Krank­hei­ten dank We­Wa­ter Fil­ter in Flücht­lings­camps in der DR Kon­go

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50% we­ni­ger Krank­hei­ten dank We­Wa­ter Fil­ter in Flücht­lings­camps in der DR Kon­go

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In den Flüchtlingscamps Lusenda und Mulongwe im Osten der Demokratischen Republik Kongo leben über 45.000 burundische Flüchtlinge. Sie flohen vor Gewalt und Instabilität in ihrer Heimat – und fanden sich in Camps wieder, in denen sauberes Wasser Mangelware ist.

WeWater hat dort 6 Filter installiert. Vorerst. Weitere Filter sind für 2026 bereits in Planung. Die Zahlen aus dem aktuellen Bericht von “À Portée de Mains” (APM, unserem Partner vor Ort) zeigen: Diese Filter retten Leben.

Die Situation: Ein humanitäres Vakuum

Seit USAID die Förderung für WASH-Organisationen (Wasser, Sanitär, Hygiene) in der Region eingestellt hat, gibt es kaum noch aktive Hilfe im Wasserbereich. Die Nationale Flüchtlingskommission (CNR) – eine staatliche Institution mit Verantwortung für die Camp-Verwaltung hat nun WeWater gebeten, eine strategische Rolle zu übernehmen.

Der Grund ist einfach: Es gibt sonst niemanden.

Die Wasserknappheit in den Camps bedroht die Gesundheit von zehntausenden Menschen täglich.

Wartungen im Dezember 2025

Im Dezember 2025 führte APM mit WeWater-Finanzierung eine viertägige Mission durch:

Es ging um:

  • Die Desinfektion aller 6 Filter
  • Die Prüfung der Membranen
  • Das Training der Nutzer in korrekter Verwendung
  • Die Sammlung von Gesundheitsdaten (vorher/nachher)

Die Mission involvierte:

  • Die CNR (Commission Nationale de Réfugiés)
  • Camp-Komitees und Community-Leader
  • Die technischen Teams von APM
  • Die Flüchtlinge selbst

Ein halbjährlicher Wartungsplan wurde etabliert, um die Langlebigkeit der Filter zu sichern.

Bei der Wartung & Desinfektion (alle 6 Monate) nutzen wir Chlor, sonst arbeiten die Filter im Alltag ohne Chemie

Die Zahlen: 50% weniger Krankheiten

Die gesammelten Gesundheitsdaten aus den lokalen Gesundheitszentren zeigen einen dramatischen Rückgang wasserbedingter Krankheiten:

Camp Lusenda (vor → nach Installation):

KrankheitVorherNachherReduktion
Durchfall (Kinder 0-5)1.731811-53,1%
Durchfall (5+ Jahre)1.219512-58,8%
Cholera17997-45,8%
Typhus1.117502-55,1%

Durchschnitt: -53,2% Reduktion

Camp Mulongwe (vor → nach Installation):

KrankheitVorherNachherReduktion
Durchfall (Kinder 0-5)2.1631.378-36,3%
Durchfall (5+ Jahre)1.357711-47,6%
Cholera23893-60,9%
Typhus1.579942-40,3%

Durchschnitt: -46,3% Reduktion

Was bedeuten diese Zahlen?

Jede Zahl steht für ein menschliches Schicksal. Ein Kind, das nicht mehr an Durchfall leidet. Eine Familie, die kein Geld mehr für Medikamente ausgeben muss. Eine Mutter, die weniger fürchten muss, dass ihre Kinder krank werden.

In absoluten Zahlen: Tausende Krankheitsfälle weniger pro Jahr in beiden Camps.

Die Stimme der Flüchtlinge

Die Bewohner der Camps haben eine klare Botschaft an WeWater und alle Unterstützer:

“Wir danken Ihnen von ganzem Herzen dafür, dass Sie uns mit Trinkwasser versorgt haben. Möge Gott das Team von WeWater und alle Menschen segnen, die dazu beitragen, dass wir diese Filter erhalten.”

Aber sie fügen auch hinzu:

“Die Anzahl der Filter reicht nicht aus, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken.”

Die Realität: 6 Filter für 45.000 Menschen

Jeder Filter versorgt etwa 6.000 bis 7.500 Menschen. Das bedeutet lange Warteschlangen, weite Wege, begrenzte Kapazität.

Der Bericht nennt als Herausforderungen:

  • Totale Wasserknappheit in einigen Bereichen
  • Unzureichende Sensibilisierung mancher Nutzer
  • Fehlerhafte Nutzung durch Unwissenheit oder Neugier
  • Zu wenige Filter für den tatsächlichen Bedarf

Die Empfehlung ist klar: WeWater sollte sein Engagement verstärken. Langfristig sollten sogar Brunnen-Projekte erwogen werden, um die Filter mit Wasser zu versorgen.

Aktuell sammeln wir Spenden für 8 weitere Wasserfilter. Alle Details hier: https://www.wewater.org/projekte/fluechtlingscamps-dr-kongo/

Gemeinschaft stärken – das Thema des 4. Advents

Trotz aller Herausforderungen zeigt diese Geschichte etwas Wesentliches: Die Filter stärken die Gemeinschaft.

Menschen kommen zusammen am Filter. Sie lernen gemeinsam die richtige Nutzung. Sie übernehmen Verantwortung für die Wartung. Sie teilen eine lebensnotwendige Ressource.

In einem Flüchtlingscamp – einem Ort der Entwurzelung, der Unsicherheit, der Verletzlichkeit – schaffen diese Filter einen Punkt der Stabilität und des Zusammenhalts.

Das ist mehr als nur sauberes Wasser. Das ist Gemeinschaft.

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WeWater – Wasser weltweit klarmachen.
Dieser Artikel ist Teil unserer Adventssonntags-Serie 2025


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Steven Hille

ÜBER DEN AUTOR

Steven ist der Autor des nachhaltigen Reiseblogs Funkloch. Irgendwann dachte er sich, dass er nur noch Projekte realisieren sollte, die einen guten Nutzen haben. Inzwischen sammelte er Spenden für ein Tigerbaby, unterstützte ein nationales Bienenprojekt, baute einen Brunnen in Uganda und gründete mit Thilo, Hannes und Ulrich WeWater.


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