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Co­ro­na-Pan­de­mie in Ugan­da: Hoff­nung trotz schwe­rer Zei­ten

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Co­ro­na-Pan­de­mie in Ugan­da: Hoff­nung trotz schwe­rer Zei­ten

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Corona-Pandemie in Uganda: Hoffnung trotz schwerer Zeiten

Unsere Freunde vom Verein Lichtstrahl Uganda haben besonders unter der Corona-Pandemie zu kämpfen. In diesem Beitrag fasst Josi zusammen, wie das Krankenhaus- und Schulprojekt in Uganda mit der harschen Situation umgeht – und dass es trotz allem Hoffnung gibt.

Der Standort des Lichtstrahl-Projekts, das 2010 von Heike Rath und ihren Freunden gegründet wurde, blieb von der Pandemie nicht verschont. Das Engagement des betreuenden Vereins, Lichtstrahl Uganda e.V., begann 2010 mit einer Medizinstation. Heute werden dort bis zu 12.000 Personen jährlich behandelt. Mit der Zeit wurde die Station um ein medizinisches Labor und einer Entbindungsstation erweitert.  Dazu kamen eine Vor- und Grundschule, die über 550 Kindern Bildung garantieren. Außerdem befindet sich ein Café, eine Bäckerei sowie eine Radwerkstatt auf dem Gelände. Deren Gewinne werden wiederum in die Medizinstation investiert.

Die Mitarbeitenden des Lichtstrahl-Coffee-Shops

In dem Dorf wohnen Kinder, deren Eltern verstorben sind, unter häuslicher Gewalt leiden, die an HIV oder an Sichelzellenanämie erkrankt sind. Die Kinder benötigen eine kontinuierliche medizinische Betreuung. Aber auch junge Mädchen, die aufgrund ihrer Schwangerschaft von zu Hause verjagt wurden, finden ein neues Zuhause im Lichtstrahl-Projekt. Bis nach der Entbindung werden sie dort vielfältig betreut. Unter anderem werden den jungen Müttern Minijobs geboten, die ihnen eine Perspektive geben.

Alltagsleben in Uganda während der Pandemie

In Uganda herrschen harte Bedingungen während des Lockdowns, der am 24. März durch den Präsidenten verhängt wurde. Seitdem steht das Leben in Uganda still. Wer sich nicht dementsprechend verhält, wird gewaltsam dazu gezwungen. Konkret bedeutet das: Personen, die trotz des Lockdowns Gemüse auf der Straße verkaufen um ihre Existenz weiterhin zu sichern, werden geschlagen und verjagt.

Die Schulen sind geschlossen, wodurch die Zahl der Kinderarbeit insbesondere bei den Mädchen steigt. Keiner darf zum Ernten auf die eigenen Felder, weswegen die Bedrohung einer Hungersnot steigt. Es dürfen auch keine Informationen über die Situation im Land nach außen getragen werden. Sobald Kritik fällt, wird auch diese gewaltsam ruhiggestellt. Hinzu kommt, dass sich kaum noch jemand mit Symptomen in die Krankenhäuser traut. Was natürlich ein riesengroßes Problem ist, denn auch bei einer relativ einfach behandelbaren Malaria-Erkrankung tritt hohes Fieber auf. Dennoch gehen nun viele Menschen unwissend das Risiko ein, ihre Gesundheit und ihr Leben zu gefährden.

Harsche Zeiten für LGBTQ-Menschen

Die Corona-Pandemie in Uganda wurde zum Vorwand für manche Behörden und lokale Machthalter, vermeintliche Homosexuelle festzunehmen und zu foltern – sie seien die Ursache für die Übertragung des Virus. LGBTQ-Menschen in Uganda werden schon seit der Kolonialisierung des Landes verfolgt, was sich nach der Unabhängigkeit nicht änderte. Homosexuelle Handlungen sind strafbar und die ugandische Gesellschaft ist eine der homophobsten weltweit. Dabei war der König Bugandas, bis zur Kolonialisierung durch die Briten einer der Machthaber in der Region, bekanntermaßen bisexuell – und Homosexualität damals noch gesellschaftlich akzeptiert.

Schwere Bedingungen im Krankenhaus-Alltag

Die Lichtstrahl-Krankenstation

Das Team des Lichtstrahl-Projekts in Gulu versucht mit allen Mitteln das Leben am Projektstandort so normal wie möglich zu gestalten. Das ist allerdings gar nicht so einfach, wenn Medikamente für das Krankenhaus fehlen und selbst der Krankenwagen von der Ausgangssperre betroffen ist. Durch Passierscheine konnten jedoch Fahrten ermöglicht werden. So auch die Besorgungen von Handschuhen, Mund- und Nasenschutzmasken, Medikamenten, Infusionen und weiteren wichtigen Vorräten. Diese konnten die Mitarbeiter noch vor dem Lockdown besorgen. Aufgrund der Ausgangssperre stiegen die Preise danach um das Fünffache. Neben der Corona-Pandemie ist die Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV zu infizieren oder an Malaria zu erkranken weiterhin genauso hoch. Lichtstrahl hat ein Stück Land gekauft und die Zeit genutzt, um dies zum zukünftigen Landwirtschaftsprojekt auszubauen. So werden in Zukunft die Selbstverpflegung und eine stetige Nahrungsmittelversorgung gewährleistet.

Keine Schule für die Kinder

Für die Schulen wird ein Dead Year erwartet, da diese immer noch geschlossen sind und erst Anfang 2021 wieder öffnen dürfen. Die Schüler verpassen wichtige Inhalte im Unterricht, die warme Mahlzeit am Tag fällt ebenso aus. Es wird davon ausgegangen, dass viele Kinder auch in 2021 nicht den Weg zurück zur Schule und der notwendigen Bildung finden, da einige Eltern weder Arbeit noch Geld haben werden. Darunter fallen auch Kinder, die sonst in den Räumlichkeiten des Lichtstrahl-Projektes leben, und während der Ausgangssperre zurück zu ihren Familien mussten. Einige Kinder, die aufgrund ihrer Krankheiten eine kontinuierliche medikamentöse Versorgung benötigen, bleiben im sogenannten Krisenhaus. Für diese hat das Team vor Ort Lernmaterialien besorgt und die Sozialarbeiter unterrichten sie so gut wie möglich. Die Lehrer dürfen aufgrund der Vorschriften nicht mehr lehren, weswegen auch sie keine Arbeit haben. Jedoch konnte eine Alternative gefunden werden: Damit sie ihr Einkommen sichern können, unterstützen einige Lehrer das Lichtstrahl-Projekt bei anderen Aufgaben. Zum Beispiel helfen sie bei der Maisernte aus.

Schulklasse am Lernen; in der aktuellen Situation ist das so kaum möglich.

Ab dem 1. August haben Uganda und benachbarte Länder wie Kenia, Ruanda und Tansania die Flughäfen für den internationalen Flugverkehr wieder geöffnet. Auch Heike ist mittlerweile wieder in Gulu. Generell befindet sich Uganda, im Vergleich zu vielen anderen afrikanischen Ländern, immer noch in einem strengen Lockdown, wobei zumindest die Ausgangssperren etwas gelockert wurden. Allerdings nimmt die Zahl der infizierten Personen in den ländlichen Regionen immer weiter zu. Dort ist es fast unmöglich, Kontaktpersonen ausfindig zu machen und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Bis jetzt sind 97 Todesfälle und 10.700 infizierte Personen in Uganda gemeldet, die Dunkelziffer fällt mit Sicherheit viel höher aus. Die größte Angst besteht jedoch nicht vor dem Virus, sondern um das tägliche Überleben. Durch den heftigen Lockdown ist die Versorgung mit Nahrungsmitteln weiter dramatisch. Wichtige Medikamente zur HIV-Behandlung können nicht importiert werden, Malariamedikamente sowie Moskitonetze zur Prävention sind in den Pharmazien teilweise nicht vorhanden oder unbezahlbar.

Trotz schwieriger Zeiten: AQQAcubes und Lichtstrahlen

Das Lichtstrahl-Projekt besteht mittlerweile seit zehn Jahren, wobei das Team auf eine erfolgreiche Zeit zurückschauen kann. Zwar ist es mit der Pandemie bei Weitem nicht einfach, jedoch überstand das Projekt bereits den Ebola-Ausbruch. WeWater unterstützt das Lichtstrahl-Projekt mit drei AQQAcubes. Trotz Covid-19 konnten wir zwei weitere Filter während des Shutdowns versenden. Dank unserer Schulungsvideos konnten sie direkt zum Einsatz kommen. Somit ist die Versorgung mit sicherem und sauberem Trinkwasser sichergestellt. Wir wünschen allen vor Ort Durchhaltevermögen und Kraft, um auch auch diese Zeit gesund zu überstehen.

Genaue Informationen über das Engagement von WeWater in Gulu findest du hier.

Jede Spende hilft diesen und unseren weiteren Projekten! Alle Spendenmöglichkeiten sind hier aufgelistet.


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Josi Lins

ÜBER DEN AUTOR

Josi studiert Wirtschaftsingenieurwesen – Energie- und Umweltressourcen, war zuvor bei Technik ohne Grenzen e.V. (TeoG) in der Regionalgruppe Leipzig tätig und ist dank TeoG auf WeWater gestoßen. Als WeWater Teammitglied seit 2019 dabei, beschäftigt sie sich mit Fundraising und Projektumsetzungen in Uganda.


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