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Ein Jahr We­Wa­ter

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Ein Jahr We­Wa­ter

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Ein Jahr WeWater

Rückblick auf ein Jahr #WasserKlarmachen

Liebe Spenderinnen und Spender, Unterstützerinnen und Unterstützer,

Vor einem Jahr, im März 2019, gingen wir mit unserer Wasser-NGO WeWater an den Start. Schwer vorstellbar eigentlich, was wir als kleine NGO in diesem einen Jahr mit euch schon alles erreichen konnten! Und auch wenn wir erst im März letzten Jahres unseren Launch vollbrachten, arbeiteten wir hinter den Kulissen anderthalb Jahre auf die Gründung zu.

Zu unserem Einjährigen möchten wir euch hier mit einem kleinen Rückblick unsere Sicht auf das erste Jahr mit euch teilen. Von Höhen und Tiefen, von Startschwierigkeiten bis zu den tollen Momenten, für die es sich gelohnt hat dranzubleiben.

Anfänge, nicht ohne Schwierigkeiten

Ursprünglich wollten wir viel früher als März starten. Doch wie so oft machten uns einige bürokratische Hürden mehrere Striche durch die Rechnung. Um ein Konto bei unserer Wunsch-Bank zu eröffnen (eine, die in soziale und nachhaltige Projekte investiert), brauchten wir die anerkannte Gemeinnützigkeit vom Finanzamt. Um diese Gemeinnützigkeit anerkannt zu bekommen, brauchten wir eine notariell beglaubigte Satzung. Das wiederum ging erst, wenn die Anmeldung beim Handelsregister vollbracht war, wofür man das Stammkapital auf dem Konto ablegen muss, wofür man wiederum eine Bank braucht… Von der Story mit der Gläubiger-ID fange ich gar nicht erst an. #StartupNeuland

Da wir unsere Satzung selbst geschrieben haben und vier statt drei Gründern waren, mussten wir a) mehr Geld zahlen und b) auf den Notar warten – der sich trotz vielfacher Nachfragen leider sehr, sehr viel Zeit ließ (und uns unverschämterweise noch mitteilte, eine kleine gemeinnützige Organisation müsste warten, er hätte schließlich wichtigere Mandanten). Dieses haarsträubende und kräftezehrende Gründungskapitel ist glücklicherweise abgeschlossen.

Vor unserem Launch im März musste natürlich ein erstes Projekt her, wo wir unsere Filtertechnik einsetzen können. Wir kamen in Kontakt mit Anja, die mit ihrem in Süddeutschland angesiedelten Verein Life for all e.V. seit mehreren Jahren ein Kinderdorf nahe der Stadt Bweyale im Nordwesten Ugandas betreut. Nach konstruktivem Austausch, einer Labor-Analyse des Wassers und einem guten Assessment der Lage vor Ort hatten wir unser erstes Projekt. Yeah!

AQQAbag im Einsatz

Zack und los

Am 1. März ging’s offiziell los: Die Website und unsere Social Media-Kanäle gingen online. Für den Launch produzierten wir ein Video, um WeWater und uns Gründer besser vorstellen zu können. Auch wenn das Filmchen nur zweieinhalb Minuten lang ist, saßen wir über vier Stunden vor der Kamera. Das Outtake-Video stellen wir vielleicht auch noch online (und natürlich bin ich für 90% der Outtakes verantwortlich…)

Mit dem Video bekamen wir in wenigen Tagen 3.000 Klicks auf Facebook zusammen. Für uns eine beachtliche Summe, starteten wir doch bei einem Bekanntheitsgrad von 0. Gleichzeitig kam in den ersten Tagen kein einziger Euro an Spenden rein. Das war für uns schon bedrückend: Hatten wir uns übernommen? Hatten wir die ganze Idee zu WeWater nicht gut erklärt? Dann eine Vermutung: Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch kein integriertes Spendentool. So war das Spenden nur umständlich im eigenen Online-Banking möglich. Die Integration eines Spendentools auf unserer Website folgte in den kommenden Wochen, und unsere Sorgen erwiesen sich als falsch. Die ersten Spenden erreichten uns.

Unsere ersten Berührungspunkte mit Menschen außerhalb unserer Blase hatten Steven und ich auf dem Berlin Travel Festival Anfang März. Der Reisedepeschen-Verlag, unser erster offizieller Partner, war so freundlich sich ihren Messestand mit uns zu teilen.

Auch wenn die Messe mehr auf Reisende als auf Gemeinnützigkeit und Entwicklungszusammenarbeit ausgerichtet war, freuten wir uns doch über das durch und durch positive Feedback der Interessenten. Wir zeigten den Messebesuchern, wie unsere Filtersysteme schmutziges Wasser filtern, erklärten die Technik und erzählten von unserem Spendenprojekt. Das Feedback und die gestellten Fragen der Besucher waren besonders wertvoll für unsere Weiterentwicklung.

Am 17. April veranstalteten wir eine Gründungsfeier, zu der wir Freunde, Blogger, Kollegen aus der Wasser-Branche und den Medien einluden. Neben den Spenden, die wir dabei einnehmen konnten, freuten wir uns vor allem über wertvolle neue Kontakte und Ideen für neue Projekte.

Erstmals in der Zeitung und Projektumsetzung

Anfang Juni erschien ein Artikel über unsere Arbeit im Weser Kurier (hier nachzulesen als PDF), in Bremen und Umland. Erstmals wurde über uns in einer Print-Zeitung berichtet. Die Resonanz war großartig, wir konnten dank des Artikels viele neue und großzügige Spenden verzeichnen. In unserer nur drei Monate jungen Organisation führte das zu Jubelrufen, denn unser benötigtes Spendenziel für das Uganda-Projekt rückte dank der medialen Berichterstattung in greifbare Nähe.

In der Zwischenzeit erhielten wir schlechte Neuigkeiten aus dem Kinderdorf. Die Lage hatte sich aufgrund einer Dürre drastisch verschlimmert, Trinkwasser war knapper denn je (ausführlich hier nachzulesen). Deshalb entschieden wir uns dazu, das Projekt frühzeitig anzugehen. Zusammen mit unseren Wasserfiltern flog Hannes nach Uganda, installierte den AQQAcube im Kinderdorf, schulte das Personal im Umgang damit und dokumentierte die Lage. Währenddessen trafen Steven und ich uns in Berlin mit einem Redakteur der Berliner Morgenpost – Ende August gab’s dann ein tolles Feature über WeWater in der Reise-Beilage der Mopo (hier nachzulesen als PDF). Dabei waren wir sogar auf der Titelseite der Karriere-Beilage.

AQQAcube vor der Installation im Kinderdorf in Bweyale, Uganda

Projektakquise, neue Partner und mehr Öffentlichkeit

Im September waren Hannes und Steven bei den Stadtwerken in Nienburg zu besuch, die uns die Finanzierung eines AQQAcube zusicherten.

Im Oktober traf sich Steven mit der Berliner Kommunikationsagentur Heymann Brandt. Mit dieser arbeitete Steven zuvor schon zusammen. Fun Fact: durch diese lernten sich Steven und Ulrich 2017 kennen, was zwei Jahre später zur Gründung ebendieser dieser NGO führte. Heymann Brandt wollte ebenfalls einen AQQAcube sponsern und greift uns nun bei der öffentlichen Kommunikation unter die Arme. Ebenfalls im Oktober kontaktierte uns das Berliner Restaurant Muse, die uns ebenfalls mit einem AQQAcube unterstützen wollten! Wir hatten einen Lauf.

So hatten wir auf einmal drei vorfinanzierte Cubes, eine steigende Anzahl an Spenden und ein größer werdendes mediales Echo. Deshalb war klar: wir müssen bei der Projektakquise Gas geben. Wir kamen in Kontakt mit Elisabeth und Tomkin aus Kenia. Zusammen planen wir die nächsten Einsätze; Tomkin sammelt Wasserproben und Daten für uns in Communitys in der Nähe des Viktoriasees. In Uganda hörten wir zeitgleich vom Verein Lichtstrahl e.V., der in Gulu unter anderem eine Klinik betreibt und dringend Wasserfilter benötigt.

Währenddessen haben wir unsere Filter von einem unabhängigen Labor in den USA zertifizieren lassen: 99,9999% aller Bakterien werden nachweislich herausgefiltert. Das hatten wir natürlich schon zuvor testen lassen, aber ein offizielles Zertifikat musste natürlich trotzdem her. Das Zertifikat ist hier einsehbar.

Jahresendspurt und Vorbereitungen für 2020

Im Oktober fanden wir mit Josi ein neues Crewmitglied. Sie sammelte auf dem Weihnachtsmarkt ihrer Heimatstadt in Thüringen Spenden für WeWater und brachte uns dort sogar in die Lokalpresse.

Später schalteten wir unseren Shop online: Der AQQAbag konnte nun auch von Privatpersonen erworben werden. Ulrich hat dafür extra einen schicken Versandkarton produzieren lassen, der Verpackung und Anleitung in einem ist. Das Tolle: Beim Kauf eines Bags fließt die Gewinnmarge zu 100% als Spende in unsere Projekte.

Wie sicher einige von euch mitbekommen hatten, kündigten wir im August eine Partnerschaft mit dem Deutschen Schwimmverband an, über die wir uns sehr gefreut hatten. Leider war diese Partnerschaft eine kurze, im November gingen DSV und WeWater ihrer Wege. Im Endeffekt hatten beide Parteien verschiedene Vorstellungen, wie sich diese Partnerschaft ausdrücken sollte. Deshalb entschieden WeWater und DSV gemeinsam, die Kooperation zu beenden. No hard feelings.

Ebenfalls im November entschieden sich zwei Reiseblogs, Viel Unterwegs und We Travel The World, unabhängig voneinander Kalender zu verkaufen und den Gewinn an uns zu spenden. Yeah!

An Heiligabend erschien ein Artikel des Redaktionsnetzwerks Deutschland – unter anderem in der Berliner Zeitung, dem Kölner Stadt-Anzeiger und der Mitteldeutschen Zeitung (hier nachzulesen). Das deutschlandweite Medienecho war für uns ein Mega-Weihnachtsgeschenk. Wir bekamen viele Zuschriften und neue Spenden, die uns in unserer Mission bekräftigen, weiter für sauberes Trinkwasser zu kämpfen.

Erstes Quartal 2020

Neben der Durchführung unseres ersten Projekts haben wir 2019 auch viel Grundlagenarbeit hinter den Kulissen getätigt. Die Früchte dieser Arbeit zeigen sich nun, mit drei Projekten in konkreter Planung und Ausführung.

  • Frau holt Wasser in Kisumu County, Kenia. Hier werden Wasserfilter dringend benötigt

    Im Westen Kenias, am Viktoriasee, haben unsere Partner vor Ort Wasserproben in drei Gemeinschaften analysiert. Dieses Projekt ist in vollem Gange und wir klären die letzten logistischen Hürden für den Versand unserer Filterprodukte. Dort sollen unsere Wasserfilter über 5000 Menschen Zugang zu sicherem Wasser ermöglichen. Die Umsetzung ist für April geplant, mit unserem Geschäftsführer Hannes als Projektleiter.

  • Mit der finanziellen Unterstützung der Wilo Foundation aus Dortmund werden wir dem Verein Lichtstrahl im Distrikt Gulu in Nord-Uganda bald sauberes Wasser zur Verfügung stellen können. Lichtstrahl e.V. betreut dort zwei Krankenhäuser, u.a. mit einer Entbindungsstation und 900 täglichen Klinikbesuchern. Geplant ist die Umsetzung im April 2020.
  • In Bweyale, Uganda, werden wir unsere bisherige Wasserstation ausbauen.
  • Weitere Unterstützungsprojekte sind in Planung!

An diesem Punkt wollen wir all unseren Spenderinnen und Spendern unseren herzlichen Dank ausdrücken, unseren Partnern und WeWater-Heroes sowie anderweitigen Unterstützern, ohne die all das nicht möglich wäre. Danke für eure Treue und Vertrauen! Gemeinsam werden wir weiterhin Wasser weltweit klarmachen! 🙂


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Christoph Meise

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